Der Rietzer

Ein Rietzer, der was auf sich hält,
Weiß, Rietz ist der Mittelpunkt der Welt.
Weil man von Rietz nach allen Seiten
In diese Welt hinaus kann schreiten.
Der Rietzer, den’s nach draußen zieht,
Merkt schnell, dort ist nur Randgebiet.
Er läßt das Reisen, kost’ bloß Geld,
Statt dessen Haus und Hof bestellt.
Pflanzt Spargel und baut Knullen an,
Ist trinkfest, treu und arbeitsam.
Er füttert Schweine, füttert Kälber
Und füttert ab und an sich selber
Mit Korn und edlem Gerstensaft,
Denn das gibt Leib und Seele Kraft.
Bis er erkennt, was diese Welt
Im Innersten zusammenhält.
Und das ist Rietz, ihr Mittelpunkt.
Hier holt sie Kraft. Hier bleibt sie jung.
Es kräht der Hahn. Es grunzt das Schwein.
Hier bin ich Mensch. Hier kann ich’s sein.

Unterschrift von Walter Lauche